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Woche 30 (21.07.-27.07.2025)

Gräseranteil mit Stickstoff fördern

Der Regen der vergangenen Woche brachte Entspannung im Grünland. Es bieten sich optimale Bedingungen zum Düngen der Weiden mit Gülle.

Graswachstumsbericht Kalenderwoche 30

Durch die Niederschläge und die gesunkenen Temperaturen hat sich die Graswachstumsdepression in vielen Regionen entspannt. Die anhaltende Feuchte hat das Graswachstum kräftig angekurbelt. Es sollte bereits jetzt an den Herbst gedacht werden.

Güllewetter nutzen

Die tieferen Temperaturen und die Niederschläge bieten optimale Bedingungen, die Weiden wieder mit Gülle zu düngen. Viele Bestände neigen im Sommer und Herbst dazu, in einen höheren Kleeanteil abzudriften. Um dies zu verhindern, sind regelmässige Stickstoffgaben wichtig, die den Gräseranteil fördern. Nach einer trockeneren Phase kann jedoch auch mit einer Nachlieferung durch die Stickstoffmineralisierung gerechnet werden.

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Im Sommer und Herbst neigen viele Bestände dazu, in einen höheren Kleeanteil abzudriften. Regelmässige Stickstoffgaben helfen, den Gräseranteil zu fördern. (Bild: N. Marti)

Trotz des steigenden Graswachstums sollen die Grasreserven weiterhin aufrechterhalten werden. Das Englische Raigras bildet nun nur noch selten Stängel aus. Somit können Grasreserven von hoher Qualität aufgebaut werden. Auch das Eingrasen von betriebsfernen Flächen bietet sich als Möglichkeit, das Futterangebot zu steuern und den Verbrauch von Futterkonserven möglichst tief zu halten.

Bestände selektieren

Grünlandbestände gilt es erneut zu beurteilen. Bei älteren, sanierungswürdigen Beständen sollte bald mit geeigneten Massnahmen begonnen werden. Auch die Bekämpfung von Problemunkräutern ist bereits jetzt zu planen. Eine aufkommende Massnahme ist die kameragesteuerte selektive Bekämpfung von Blacken. Die optimale Wirkung bedingt jedoch einer gewissen Planung.

Obwohl die Behandlung erst im Herbst gemacht wird, sind die Schnittzeitpunkte darauf abzustimmen. Um ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erreichen, müssen die Blacken einige grössere Blätter besitzen, damit sie genügend Wirkstoff aufnehmen können. Dementsprechend brauchen die Pflanzen mindestens 10 bis 14 Tage Entwicklungszeit von Schnittnutzung bis zur Behandlung.

Autoren:
Nicolas Marti, BBZN Hohenrain